MALEREI
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“Die Städte von Uun△”
Seit Jahren tauchen Figuren, Wesen und Szenen auf meinen Skizzenblättern auf — als hätte ich sie erinnert, nicht erfunden. Mit „Die Städte von UunA“ erzähle ich nicht nur Bilder, sondern die Zwischenräume zwischen ihnen: das, was nachhallt, bevor man es versteht. Archaisch, unheimlich, groß und zärtlich.
„UunA“ ist der Anfang einer fortlaufenden Weltbildung. Neben den Gemälden plane ich Texte, Zeichnungen und kurze Story-Module, die die Zwischenräume sichtbar machen: Sagenfragmente, Kartenränder, Namenslisten, kleine Lieder — Dinge, die eine Welt tragen, ohne sie zu erklären. So wächst eine Folklore, die man nicht besitzt, sondern besucht.
Die Welt von Uun△
„UunA“ ist der vorläufige Name eines Universums, das sich über Jahre aus meiner Arbeit gelöst hat. Nie geplant, eher gefunden: Figuren die mit Hartnäckigkeit, aus einer älteren Erzählung in die Gegenwart drängen. Ich habe sie gemalt, lange bevor ich wusste, wie sie zusammenhängen. Erst im Rückblick wurde klar: Sie gehören in dieselbe Welt. Die Figuren wirken urtümlich, als kämen sie aus einer Mythologie, die wir noch nicht kennen. Sie können groß und weit erscheinen, erhaben und störend zugleich. Das Unbehagen ist Teil ihrer Wirkung: Es sagt, dass diese Welt eine Geschichte hat — nur erschließt sie sich nicht sofort. Eine Spannung zwischen Nähe und Fremdheit.
Bild 1 “Verkleidung” 1x1 m Acryl auf Leinwand
Synesthesis
„Synesthesis“ untersucht, wie Klang und Bild sich gegenseitig anstiften können. Ausgangspunkt war eine gemeinsame Neugier: Was passiert, wenn Malerei und Musik wirklich gleichzeitig entstehen — nicht als Illustration, nicht als Soundtrack, sondern als wechselseitige Improvisation? Über neun Sessions hinweg sind wir dieser Frage nachgegangen. Die Band “Eigenlicht“ improvisierte Stimmungen, Rhythmen, Texturen; ich malte parallel, reagierte auf Dynamik, Pausen, Wiederholungen, Brüche. Ebenso beeinflussten meine Farbwechsel, Geschwindigkeiten und Gesten die musikalischen Entscheidungen. Wir hörten dem Bild zu und schauten in den Klang.
In der Vorbereitung haben mein Partner Fabian Hentschel (Bandleader) und ich uns intensiv mit Synästhesie, Kommunikation und geteilten Begriffen beschäftigt. Wörter wie „Tempo“, „Textur“, „Dissonanz“, „Layer“, „Linie“, „Resonanz“, „Pause“ existieren in Musik wie in Malerei — aber sie zeigen nicht immer auf dasselbe. Wir haben darüber philosophiert, wie Sprache Wahrnehmung lenkt, und Regeln für unsere Sessions entwickelt: aufmerksam bleiben, Widerspruch zulassen, Stille nicht füllen, Überraschung bevorzugen.
Jede Session dauerte 8–9 Stunden. Wir begannen mit einem kurzen Check‑in: Wie geht es uns? Welche Temperaturen, Bilder, Erinnerungen bringen wir mit? Dann wurde gespielt und ich malte — ohne Skizze, ohne fertiges Stück im Kopf. Nach Phasen konzentrierter Arbeit machten wir Pausen, hörten, betrachteten, sprachen: Was ist gerade passiert? Welche Farbe hat die Dissonanz? Wie fühlt sich eine steigende Linie im an? Erst wenn sich ein Zustand „rund“ anfühlte, beendeten wir die Session. Ergebnis: ein 1x1 m Gemälde und ein Song — Geschwister, keine Zwillinge.
Zum Abschluss gab es ein Konzert, bei dem die neun entstandenen Songs präsentiert wurden — und ich habe live ein 4×2‑Meter‑Gemälde gemalt. Die Bühne wurde zum Atelier, das Atelier zur Bühne. Das Publikum konnte sehen, wie die Farbe atmet und hört, wie eine Linie klingt.